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Stand: 23.04.2008 18:20

 

 

Faq

 

Der Tarot ist wahrlich eine Philosophie-Maschine [...]
(Eliphas Levi)



DER TAROT
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Das Alter des Tarot ist ungewiss und die Vermutungen ueber seine
Entstehungszeit erstrecken sich von den Aegyptern ueber die Templern
bis zu den Zigeuner des 16. Jahrhunderts. Im Mittelalter wohl
ueberwiegend zu Wahrsagekuensten gebraucht, wurde der Tarot seit 1850
immer mehr zu einem unverzichtbaren Teil der magischen Schulen. Der Name
TAROT wird assoziert mit den aegyptischen Woertern TAR (der Weg) und RO
(koeniglich), als koeniglicher Weg und dem lateinischen ROTA (Rad), als
einem rotierenden Rad der universellen Kraefte.

Ein Deck besteht aus 78 Karten, unterteilt in 4 Farben. Jede Farbe
beinhaltet 10 Zahlenkarten und 4 Hofkarten (Ritter, Koenigin, Prinz,
Prinzessin), die 'Kleine Arkana' genannt werden.
Zusaetzlich gibt es 22 Truempfe, die keiner Farbe untergeordnet sind und
Eigennamen besitzen und als 'Grosse Arkana' bezeichnet werden. Die
beiden beruehmtesten Decks sind der TOTH-Tarot von A.Crowley und
F.Harris mit seinen sehr beeindruckenden Bildern voll mit Symbolismen
und der schlichtere Raider-Waite-Tarot mit klaren, fast naiven Bildern.


TAROT ALS LANDKARTE
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Wir scheitern an uns selbst, wenn wir versuchen mit logischen Mitteln
unsere Empfinden, unser Verhalten oder unser Denken zu analysieren, denn
unser inneres Sein entzieht sich dieser Logik. Musik, Bilder und Traeume
sind Mittel, die uns im normalen Leben helfen, uns wieder naeher zu
kommen.
Der TAROT arbeitet nach der Bild- und Symbolsprache und die einzelnen
Karten stellen ein komplettes System aller Aspekte, Wirkungen und
Ursachen dar, die unsere Welt ausmachen. Man spricht daher auch von
einer Landkarte des Universums und der Seele, wobei der Bezug Universum
/ Seele durch die Idee ge- geben ist, dass Makrokosmos = Mikrokosmos ist
und somit die hermetische Grundidee 'Wie oben, so unten' gilt (#1).

Der Tarot ist aufgrund seiner Systematik auch zur Meditation geeignet
und hat eine sehr enge Beziehung zum kabbalistischen Baum des Lebens,
dessen Pfaden jeweils einer der Truempfe zugeordnet ist (Pfadmeditation,
Baum des Lebens).


DIE VIER SAETZE
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Staebe, Schwerter, Kelche und Scheiben bilden jeweils einen Satz aus As,
10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2 und bestehen damit aus 10 Karten. Die Saetze
werden den vier Elementen zugeordnet, wobei Staebe=Feuer,
Schwerter=Luft, Kelche=Wasser und Scheiben=Erde ist. Entsprechend ist
die Grundnatur der Karten eines Satzes feurig (anhaltend kraeftig,
aggressiv, vorwaertstreibend, zielstrebig), luftig (schnell, wenig
ausdauernd, wechselhaft, ueberraschend), waesserig (sensibel, passiv,
empfangend) oder erdig (materiell ausgerichtet, bestaendig,
verstandesmaessig).
Die As jedes Satzes verkoerpert die urspruengliche Kraft und Eigenart
eines Elementes, wird daher auch als 'die Wurzel eines Satzes'
bezeichnet und wird am Baum des Lebens KETHER zugeordnet. In den
Zahlenkarten 2-10 zeigt sich das Element im Bezug zur jeweiligen Sephira
am Baum des Lebens.


DIE HOFKARTEN
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Jeder Satz besitzt 4 Hofkarten, die im TOTH-Tarot als Ritter, Koenigin,
Prinz und Prinzessin benannt werden. Sie korrelieren mit dem Gottesnamen
JHVH und damit wiederum mit den vier Elementen. Der Ritter entspricht
YOD (Feuer/Vater), die Koenigin entspricht He (Wasser/Mutter), der Prinz
Vau (Luft/Sohn) und die Prinzessin dem Schluss-He (Erde/Tochter). Eine
der schoensten und aufschlussreichsten Erklaerungen gibt A. Crowley in
'Ein Essay ueber Zahlen' in LIBER 777 (ISBN 3-89423-006-1).


DIE TRUEMPFE
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Die 22 Truempfe (grosse Arkana) bilden ein System der grundlegenden
Kraefte und stehen in diesem Sinne in Beziehung zu den 22 Buchstaben des
hebraeischen Alphabets und ebenso zu den 22 Pfaden am Baum des Lebens.
Damit ermoeglichen die Truempfe die Darstellung des kompletten
Universums innerhalb des TAROTs.



DAS SPIEL
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Die Erklaerung, warum der Tarot als Divinationsmethode funktioniert,
variiert je nach Standpunkt, wobei drei fundamental unterschiedliche
Betrachtungsweisen angenommen werden koennen:

1) Die Wahl der Karten wird durch unser Unbewusstsein gelenkt oder
erfolgt ueber einen uebersinnlichen Automatismus.
2) Die Wahl der Karten wird durch akausale Synchronizitaet (#2)
beeinflusst.
3) Die Wahl der Karten ist zufaellig und die Deutung unterliegt dem
sensibleren Unbewussten und seinen Faehigkeiten.

Fuer erfolgreiche Spiele ist es nicht relevant, welchen Standpunkt man
einnimmt. Die Betrachtungsweisen 1) und 2) setzen eine genaue Definition
der einzelnen Karten vorraus, waehrend bei 3) rein intuitiv gedeutet
werden kann und diese Methode nur dem geuebten oder sehr begabten
'Spieler' zu empfehlen ist. Es soll daher ab jetzt nur Moeglich- keit 1)
und 2) vorrausgesetzt werden.

Der Umgang mit dem Deck
Je oefter ein Deck benutzt wird, desto intensiver wird die Beziehung
zwischen Spieler und Deck. Zur Aufbewahrung kann man die Karten in ein
kostbares Tuch wickeln und sie an einem besonderen Ort verwahren, denn
auch das gehoert zum Spiel. In der Regel gibt man sein Deck nicht aus
der Hand, verleiht es oder borgt sich ein fremdes Deck aus.

Die Vorbereitung

Ein erfolgreiches Spiel setzt die richtige 'Stimmung' des Spielers
vorraus.
Entspannung ist eine wichtige Vorraussetzung und je nach Bedarf kann man
zuvor fuer einige Minuten meditieren, um sich mental vorzubereiten oder
man atmet einfach mehrmals tief durch, entspannt seine Schultern und den
Nacken, indem man die Schultern fuer eininge Sekunden hochzieht und dann
fallen laesst und die Arme bewusst schwer macht (Querverweis
Entspannungstechniken, Autogenes Training). Eine oder mehrere Kerzen,
eine seidene Unterlage, loeschen des elektrischen Lichts, aetherische
Oele, etc. koennen Mittel sein, die die Einstimmung erleichtern. Sie
sind jedoch nicht unbedingt notwendig und die individuellen Vorlieben
koennen sehr unterschiedlich sein, so dass man selbst experimentieren
muss, um die optimalen Vorraussetzungen zu finden.

Die Frage
Prinzipiell lassen sich alle Fragen stellen, seien es konkrete
Situationen, anstehende Entscheidungen, Fragen ueber Personen oder
vergangene und zukuenftige Entwicklungen. Entscheidend ist die
Bereitschaft des Fragers, die Hinweise des Tarots erkennen zu wollen.
Antworten, die man nicht hoeren/sehen will, wird man auch niemals
erkennen und falsch interpretieren. Deshalb sollte jede Frage darauf
ueberprueft werden, ob man bereit ist, _jede_ Antwort anzunehmen. Die
Fragen sollten so praezise und eindeutig wie moeglich ausformuliert
werden, denn das erleichtert die Deutung ungemein.

Das Legesystem
Zunaechst werden die Karten gemischt, waehrend man sich auf die Frage
konzentriert. Aus dem kompletten Satz werden nun mit der linken
(intuitiven) Hand und ohne weiter ueber die Frage nachzudenken je nach
Legesystem unterschiedlich viele Karten gezogen. Ein Legesystem soll
vorgestellt werden, weitere sind unter dem Filenamen '#F#' erhaeltlich.

 

Das kabbalistische Kreuz


Dieses Legesystem ist wohl das bekannteste und aelteste, das sich fuer
alle Frageformen eigent. Hierzu werden aus dem verdeckten Satz 10 Karten
gezogen.


Die Plaetze haben dabei folgende Bedeutungen:

1 - Das ist es (darum geht es) - Die Ausgangssituation
2 - Das kreuzt es (das kommt hinzu) - Der hinzutretende Impuls
(stoerend oder foerdernd)
3 - Das kroent es (das wird erkannt) - Die bewusste Ebene (der
Kopf)
4 - Darauf ruht es (das wird gespuert) - Der unbewusste Bereich
(das Herz)
5 - Das war zuvor - die juengste Vergangenheit
6 - Das kommt danach - die naechste Zukunft
7 - Das ist der Frager - die Haltung, Empfindung
des Fragers
8 - Dort findet es statt - die Umgebung, das Umfeld
9 - Die Hoffnungen und Aengste - des Fragers
10 - Dorthin fuehrt es - langfristige Entwicklung
des Themas




DIE BEDEUTUNG DER KARTEN
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Die Beziehungen der Karten, aus denen sich ihre Bedeutung ergibt,
darzustellen, wuerde den Rahmen dieses Artikels sprengen und so sollen
hier lediglich Stichworte gegeben werden. Fuer den Interessierten sei
'Das Buch Thoth' von A. Crowley empfohlen (ISBN 3-008644-73-9). Je
laenger man sich mit den Karten beschaeftigt, desto praeziser werden
deren Bedeutungen und desto deutlich wird das zugrunde liegende System
erkannt. Die nachfolgenden Erklaerungen sind daher ausserordentlich grob
und die Stichworte beschreiben die Qualitaet der Karten entsprechend
oberflaechlich!

Uebrigens:
In der Divination ist es legitim, die Hofkarten Personen zuzuordnen, die
in einem Bezug zur gestellten Frage stehen.



Die folgende Liste veranschaulicht die Beziehungen der 'kleinen Alkana'
zu den Planeten und Tierkreiszeichen und gibt jeweils ein Stichwort, das
jedoch zu einer Deutung _nicht_ ausreicht.


Karte Stichwort Planet Zeichen

5 Staebe Streben Saturn Loewe
6 Staebe Erfolg, Sieg Jupiter Loewe
7 Staebe Tapferkeit Mars Loewe
8 Scheiben Umsicht Sonne Jungfrau
9 Scheiben Gewinn (materiell) Venus Jungfrau
10 Scheiben Wohlstand, Reichtum Merkur Jungfrau
2 Schwerter Frieden Mond Waage
3 Schwerter Kummer Saturn Waage
4 Schwerter Waffenruhe Jupiter Waage
5 Kelche Enttaeuschung Mars Scorpion
6 Kelche Vergnuegen, Erfuellung Sonne Scorpion
7 Kelche Verderbnis Venus Scorpion
8 Staebe Schnelligkeit Merkur Schuetze
9 Staebe Staerke Mond Schuetze
10 Staebe Unterdrueckung Saturn Schuetze
2 Scheiben Wechsel Jupiter Steinboch
3 Scheiben Arbeit Mars Steinboch
4 Scheiben Macht Sonne Steinboch
5 Schwerter Niederlage Venus Wassermann
6 Schwerter Wissenschaft Merkur Wassermann
7 Schwerter Vergeblichkeit Mond Wassermann
8 Kelche Traegheit Saturn Fische
9 Kelche Freude Jupiter Fische
10 Kelche Sattheit Mars Fische
2 Staebe Herrschaft Mars Widder
3 Staebe Tugend Sonne Widder
4 Staebe Vollendung Venus Widder
5 Scheiben Quaelerei Merkur Stier
6 Scheiben Erfolg Mond Stier
7 Scheiben Fehlschlag Saturn Stier
8 Schwerter Einmischung Jupiter Zwillinge
9 Schwerter Grausamkeit Mars Zwillinge
10 Schwerter Ruin, Untergang Sonne Zwillinge
2 Kelche Liebe Venus Krebs
3 Kelche Fuelle Merkur Krebs
4 Kelche Ueppigkeit Mond Krebs



Zahl Name Pfad/verbundene Sephira Buchstabe
Planet
Stichworte
Zeichen
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0 Der Narr 11 Kether/Chokmah aleph
Luft
Im spirituellen Bereich: Idee, Gedanke, Freiheit, Kreativitaet,
Bereitschaft fuer Wagnisse, Unschuld
Im materiellen Bereich: Dummheit, Exzentrik

1 Der Magier 12 Kether/Binah beth
Merkur
Weisheit, Flexibilitaet, Genialitaet, Kommunikation, Power,
merkurische Qualitaeten, Spiel mit allen Moeglichkeiten

2 Die Hohepriesterin 13 Kether/Tiphereth ghimel
Mond
Wandlung, Unabhaengigkeit, Selbstbewusstsein, Intuition, enger
Bezug zu zu den Karten DER TOD und DER MOND, vollkommen weiblich

3 Die Kaiserin 14 Chokma/Binah daleth
Venus
Schoenheit, Liebe, Muetterlichkeit, Verbindung von Geist und Materie,
Reichtum

4 Der Kaiser 15 Chokma/Tiphereth tzaddi
Widder
Autoritaet, Fuehrungsqualitaet, Tatendrang, Neubeginn, schoepferische
Weisheit, Sieg

5 Der Hohepriester 16 Chokma/Chesed vau
Stier
Lehrer, spirituelle Meisterschaft, innerer Fuehrer

6 Die Liebenden 17 Binah/Tiphereth zain
Zwillinge
Draengen nach Vereinigung von Gegensaetzen, Verbindung, Annaeherung,
Inspiration, Bewegung

7 Der Wagen 18 Binah/Geburah cheth
Krebs
Sieg, Gesundheit, Triumph, Aufbruch

8 Ausgleichung 19 Chesed/Geburah teth
Waage
(frueher Gerechtigkeit), wurde mit 11 (Lust, Kraft) getauscht
Kraft, Macht, Balance, Ausgleichung der Gegensatze

9 Der Eremit 20 Chesed/Tiphereth yod
Jungfrau
Weisheit durch Abstand, Zentrierung, Erkenntnis

10 Glueck 21 Chesed/Netzach kaph
Jupiter
Wunder, Kreativitaet, Durchbruch, Glueck

11 Lust 22 Geburah/Tiphereth lammed
Loewe
( frueher Kraft auf 8 ) Leidenschaft, animalische Kraefte, Babalon

12 Der Gehaengte 23 Geburah/Hod mem
Wasser
Erstarrung, Zwangslage, Verlust, Zwang zur Veraenderung

13 Der Tod 24 Tiphereth/Netzach nun
Skorpion
Zeitalter, Transformation, Tod und Wiedergeburt, Neuwerden

14 Kunst 25 Tiphereth/Yesod sammek
Schuetze
Vereinigung der Kraefte, Verwirklichung in der Matrie, Integration

15 Der Teufel 26 Tiphereth/Hod ayin
Steinbock
Materialismus, Sinnlichkeit, Besessenheit, Sexualitaet, Wille

16 Der Turm 27 Netzach/Hod pe
Mars
Auseinandersetzung, Krieg, Rache, Zerstoerung des Alten,
Selbsterkenntnis

17 Der Stern 28 Netzach/Yesod he
Wassermann
Hoffnung, Selbstvertrauen, Wahrheit, Vision, Hilfe

18 Der Mond 29 Netzach/Malkuth qoph
Fische
Illusionen, Irrwege, Mitternacht, letzte Pruefung, Luege, Fehler

19 Die Sonne 30 Hod/Yesod raysh
Sonne
kreative Energie, Bewusstheit, Herrlichkeit, Spirituelitaet

20 Das Aeon 31 Hod/Malkuth shin
Feuer
Entscheidung, Urteilsfaehigkeit, Selbstpruefung, die grosse wendung

21 Das Universum 32 Yesod/Malkuth tau
Saturn
Vollendung, die Welt/Materie, das Reich, das Ende


Tips
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Sehr hilfreich ist es, sich jeden Tag eine Karte zu ziehen und deren
Bedeutung anhand von Ereignissen waehrend dieses Tages zu analysieren.

Als Uebung koennen auch Sitationen, Stimmungen und sogar Tagesereignisse
aus jedem gesellschaftlichen Bereich mit den Karten nachgelegt werden.


Was noch anzumerken ist
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TAROT ist weit mehr als eine Divinationsmethode. Er vermag uns
Einsichten in uns und uns umgebende Dinge zu vermitteln, zu deren
Erkenntnis wir von uns aus kaum oder nur selten gelangen wuerden.
Eliphas Levi schreibt, dass selbst ein Gefangener, der nichts als einen
TAROT besitzt, damit die Moeglichkeit haette, ein Kenner seiner selbst,
der Welt und der Goetter zu werden. Dieser Einschaetzung moechte ich
mich anschliessen und jedem Spieler viel Spass und neue Erkenntnis
wuenschen.

 

 

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